06. Mär 2012, 01:00 Uhr

Anime Copyright Allianz

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Anime Copyright Allianz

Erstmals haben sich Fans und Content-Anbieter zusammengetan, um Aufklärung über das Urheberrecht zu leisten und illegale Kopien aus dem Netz zu entfernen.

Die Fan-Communities Animexx e.V.fan-sub.de und Animefansubs.org, die Content-Anbieter Universum Film,Anime Virtual/KAZÉ, der TV-Sender AnimaxAnime Houseund Nipponart sowie das Fachmagazin AnimaniA geben die Gründung der Anime Copyright Allianz bekannt.

In einer Koalition der Vernunft und Verantwortung wollen Fans, Content-Anbieter und Medienakteure kooperieren, um die Respektierung des Urheberrechts in der deutschsprachigen Manga- und Animeszene zu fördern. Damit wollen die Partner der Allianz der achtlosen Verramschung von Animes im Internet Einhalt gebieten, die inzwischen ruinöse Folgen für die gesamte Szene hat.

Mangas und Animes haben unter Jugendlichen Hochkonjunktur. Die großen Conventions platzen aus allen Nähten und sind Monate vorher ausverkauft. Dennoch kommen Jahr für Jahr weniger neue Titel auf den Markt, sowohl in Deutschland als auch in Japan. In den letzten drei Jahren haben sich vier wichtige Verlage gänzlich aus dem deutschen Anime-Markt zurückgezogen. Das Anime-Geschäft lohnt sich für Contentanbieter immer weniger, weil immer weniger Fans bereit sind, für ihr Hobby Geld zu bezahlen. Schließlich bekommt man alles, was das Fanherz begehrt, kostenlos im Internet.

Dieser Entwicklung will die Anime Copyright Allianz mit folgenden Maßnahmen entgegenwirken:

  1. Sie will verständliche Aufklärung darüber anbieten, wie das komplizierte Urheberrecht für Animes im Internet funktioniert. Man kann von Menschen nur erwarten, dass sie das Urheberrecht respektieren, wenn sie wissen und verstehen, wie dieses Recht funktioniert.
  2. Sie will verständlich machen, dass in Animes sehr viel kreative und fleißige Arbeit steckt – von Menschen und Unternehmen, die mit der Vergütung für diese Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen und müssen. Wenn sie das nicht mehr können, werden sie diesen Job nicht mehr machen können und wollen. Das ist inzwischen deutlich spürbar. „Die Fansubber beobachten die Anime-Szene in Japan sehr genau und registrieren, dass die Zahl der neuen Titel in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist.“ (Jan Steffen, Fansubber und Mitglied des operativen Teams der Anime Copyright Allianz). 
  3. Sie will illegale Kopien deutsch-lizenzierter Animes maximal möglich aus dem Internet entfernen, egal wer sie eingestellt hat und egal wer sie bislang angeschaut hat.

Michael Wache, Geschäftsführer des VoD-Portals Anime on Demand und Koordinator der Initiative, betont: „Die Anime Copyright Allianz wird keine juristischen Schritte gegen Konsumenten von illegalen Kopien oder gegen Personen, die Animes illegal auf Videoportalen uploaden, unternehmen. Die bisherigen Erfahrungen der Medienbranche mit Aktionen gegen Urheberrechtsverletzungen, haben uns zu der Einsicht gebracht, dass die Förderung von urheberrechts-konformem Verhalten nur Aussicht auf Erfolg haben kann, wenn alle Akteure - Fans, Contentanbieter und Medien - gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Dreh- und Angelpunkt der Initiative ist die Website
www.anime-copyright-allianz.de

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